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KUNSTLANDSCHAFT SPANDAU



Jeder Bürger kann durch Krankheit oder Unfall schwerbehindert werden, Schwerbehinderte erhalten keinen Kündigungsschutz in befristeten Arbeitsverhältnissen.

Schwerbehinderte, die die Abschiebung in Behindertenwerkstätten vermeiden, Selbstinklusion versuchen wollen, werden von Behindertenbeauftragten nicht unterstützt. Bürger, die als Behinderte in Behindertenwerkstätten arbeiten müssen, um ihr Existenzminimum abzusichern, erhalten keinen Arbeitslohn, sondern nur eine Aufwandsentschädigung, sie müssen z.T. im Akkord arbeiten, dürfen an Fremdfirmen verliehen werden, ohne den Sozialhilfestatus durch Arbeitsleistungen verlassen zu - können.

Der Inklusionsauftrag der Behindertenkonvention führte in Deutschland nicht zum Abbau, sondern Ausbau von Behindertenwerkstätten, auch Nicht-Behinderte sollen laut Bestrebungen der Agentur für Arbeit mit Hilfe von Sanktionsdrohungen in Behindertenwerkstätten eingewiesen werden. Behindertenwerkstätten erhalten staatliche Zuschüsse mit denen auch Stellen im gemeinnützigen Bereich finanziert werden könnten. Die Gewerkschaft reagiert nicht, weil Bürger, die Behindertenwerkstätten zugewiesen werden, keinen Arbeitnehmerstatus haben.

Wer auf Arbeits- und Lebensbedingungen hysterisch oder traurig reagiert, ist mit Psychiatrie bedroht. Cirka 4000 Bürger werden in Deutschland jährlich mit Elektroschocks (Elektrokonvulsionstherapie) behandelt. Hirnwellen werden unter Stromstößen kurzzeitig viereckig. U.a. Hemingway nahm sich infolge dieser Art Depressionsbehandlung das Leben, "Welchen Sinn hat es denn meinen Kopf kaputt zu machen und mein Gedächtnis auszuradieren, das doch mein ganzes Kapital ausmacht? Die Operation ist blendend gelungen, doch der Patient ist tot", - "Eindrucksvoll ist für manche Betrachter, wie schnell sich die Gedanken der Patienten nach der Behandlung lichten: Lebensbedrohliche Zustände verschwinden oft nach kurzer Zeit. Doch schon zwei Wochen nach dem letzten Stromstoß kehrt bei jedem fünften Patienten der lähmende Alpdruck wieder zurück, nach drei Wochen bei jedem vierten, nach zwei Monaten bei jedem zweiten - der Heilkrampf heilt nicht, er unterdrückt nur für eine Weile die Symptome." (Spiegel). Psychologen sagen, dass angesichts sozialgesellschaftlicher Entwicklungen Erschöpfungszustände, Wut und Traurigkeit normale Reaktionen sind.

Eine Kulturwissenschaftlerin behauptete, es sei sozialpolitisch und wirtschaftlicher effektiver und Umwelt schonender, Menschen in Roboterrollen zu zwingen, als Roboter zu entwickeln, die Menschen von Arbeitsprozessen entlasten; sie behauptete, dass Psychiater zunehmend Sektenmitgliedern ähneln, die ihr Selbstbewusstsein daraus beziehen, Bürger, die anders als sie selbst denken und handeln, als behandlungsbedürftig deklarieren zu können. Psychologen raten Bürgern u.a., sich bewusst Partner zu imaginieren, die stabilisierend wirken könnten, Psychiater würden umgehend von Schizzophrenie sprechen. Psychologen und Psychiatern ist durchaus bewusst, dass Arbeitslosigkeit, zunehmende Verarmung, Stigmatisierung von Bürgern ihnen persönlich finanzierte Arbeitsaufträge ermöglicht. Versuche von Psychologen und Psychiatern sich mit Patienten (lateinisch: Geduldigen, Ertragenden, Leidenden) zu solidarisieren, sozialpolitische Veränderungen einzufordern, blieben bisher sporadisch und kurzfristig.

Im Stab des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung sind laut Auskunft von zwölf Mitarbeitern zwei Schwerbehinderte. Klaus Laufmann / Spandau verhöhnte Schwerbehinderte, die Selbstinklusion von Schwerbehinderten durch Training von Artikulationsfähigkeiten "Job ist ein Rollenspiel" befördern wollten, "Unter Berücksichtigung der vorhandenen Landes- und Bezirksstrukturen besteht für Ihr Vorhaben bezogen auf die zu vermutende persönliche Qualifikation und der seriösen Umsetzungskompetenz kein Bedarf." Das Projekt wurde von der Aktion Mensch gefördert.

Das Konrad-Adenauer-Institut berechnete, dass im Fall von Bürokratieabbau jeder Bürger 800 Euro als Grundsicherungsbetrag erhalten könnte. Der Mitarbeiter der Zentrale der SPD Abteilung Grundsatzfragen und Forschung, Oliver Schmolke, stimmte der Notwendigkeit einer bedingungslosen Grundsicherung aller Bürger als Voraussetzung für Mitbestimmungsrechte über Arbeitsinhalte und Arbeitsbedingungen der Bürger zu. Wählerklientel der SPD wären aber die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst, "Wo sollen wir mit ihnen hin?" - "In die Steuerfahndung, die finanziert sich selbst." Das scheint kein Politiker ernsthaft zu wollen.

In der Monitoringstelle des Institutes für Menschenrechte Thema Inklusion, das von Ministerien finanziert wird, arbeiten laut Auskunft 0 Schwerbehinderte. Mitarbeit fachkompetenter Schwerbehinderter wurde abgelehnt. Mitarbeiter des Institutes für Menschenrechte klagten über Überlastung.

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